Johannes Anders
Musik - Journalist

DANIEL FUETER

Text und Fotos von Johannes Anders

Daniel Fueter 11949 in Zürich geboren, Mittelschule, Klavierstudium bei Sava Savoff  an Konservatorium und Musikhochschule Zürich, Weiterbildung Liedbegleitung bei Irwin Gage. Ballettkorrepetitor und Lehrer für Chanson an der Schauspiel Akademie Zürich, Klavierlehrer, Didaktiklehrer, Begleiter und Abteilungsleiter Allgemeine Musikschule an Konservatorium und Musikakademie Zürich. Weitere administrative Aufgaben: Leiter Musikpodium Zürich, Leiter Schweizerisches Musikinstitut, Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. 1984 bis 1998 freischaffend. Schrieb gegen hundert  Bühnenmusiken für Theater im deutschsprachigen Raum; daneben Chansons, Lieder , Kantaten, Festspiele, Musiktheatralische Stücke und Ballettmusiken für Kinder, sowie auf Libretti von Thomas Hürlimann die Oper „Stichtag“ und die Operette „Aufstand der Schwingbesen“ und auf einen Text von Jürg Jegge die „Judas Passion“. Tritt als Liedbegleiter auf. Seit September 1998 Direktor Musikhochschule Winterthur Zürich; unterrichtet an der Hochschule Liedgestaltung.


JOACHIM KÜHN & THOMANERCHOR

LEIPZIG:

MOTETTEN BWV 159 + 227 („Bach now! Live“, rec.1998-2001. Auszüge. Joachim Kühn, p, Thomanerchor Leipzig, Leitg. Thomaskantor Georg Christoph Biller. Universal Classics-CD).

DF: Eine sehr unkonventionelle Konfrontation, die aber mein Vorurteil bestätigt, das ich bei derartigen Crossover-Dingen habe, dass es mich immer dann überzeugt, wenn es wirklich eine Gegenüberstellung, eine Konfrontation ist und dass es mir immer scheint, dass die genuinen Qualitäten verloren gehen, wenn man die Dinge durchmischt. Was ganz überraschend war, das war der Einsatz des Klaviersolos im ersten Stück, wo auf ganz autonome Art sich ein eigener Gedanke entwickelt: Zuerst wird der Bass übernommen, dann kommen vermehrt auch andere melodische Partikel dazu... Dieses Umsetzen in eine Jazzsprache ist wirklich sehr, sehr schön. Es ist aber auch eine Konfrontation vom Niveau her: Da singt irgendein Schülerchor und da ist ein versierter, zupackender Solist am Klavier. Und wenn sich das dann im zweiten Ausschnitt vermischt, ist allein schon vom Grundverständnis des Rhythmischen her eine Diskrepanz da, denn plötzlich versucht der Chor in einer falschen Art und Weise quasi eine Art Beat zu geben, wobei dann aber auch dasjenige verloren geht, was man zur Überwindung der sturen Rhythmik und Metrik im Klassischen haben muss. Umgekehrt versucht gleichzeitig der Pianist, die Pianistin, sich dieser schwerfälligen Art von Metrik unterzuordnen; das Konstrukt, das halt in einem Fugato drin ist, wird dann zur puren Dekoration, ist nicht nachvollziehbar, was mich dann überhaupt nicht mehr interessiert.


SONOS ‘E MEMORIA – MUSIC

DIRECTED BY PAOLO FRESU:

SARDISCHE FILMMUSIK (Auszüge: Männer-Gesangsquartett  Coro „Su concordu ‘e su Rosariu“ di Santulussurgia; Luigi Lai, Launeddas; Elena Ledda, voice, rec. 1996. ACT-CD).

DF: Drei sehr schöne Beispiele. Das erste hat etwas Sakrales und erinnert mich an Gesänge, die ich in Bosnien und Georgien kennenlernte. Faszinierend diese ungedeckte Art zu singen und das mit dieser Intonationssicherheit, sodass man garnicht draufkommen könnte, dass da je einer falsch singt, ganz toll. Beim zweiten Beispiel gefällt mir diese Mischung aus Bordunklängen und der Heterophonie der Melodiestimmen, und die Sängerin erinnert mich mit ihrer neueren Umsetzung ursprünglicher Volksmusik an das, was die in Zürich lebende Saadet Türköz macht. 


MARIA PIA DE VITO /

RITA MARCOTULLI:

SCALINATELLA („Nauplia - Musica di Napoli tra melodia e improvvisazione“, rec. ca. 1995. M. P. De Vito, voc., Rita Marcotulli, p, + Ensemble. EGEA-CD).

DF: Hier gefällt mir besonders die Mischung von Canzone-artiger und klassischer Gesangsweise, sehr vokal, nicht instrumental, wie ich das sonst vom Jazz kenne, dann aber doch mit einer Freiheit, wie bei improvisierter Musik. Besonders gefällt mir das Klavier, zuerst mit einem fast Debussy-haften Beginn und dann in ein wunderbar breites Register wechselnd, mit einem ganz lockeren Klaviersatz, in den sich die Gesangsstimme so schön hineinbegeben kann. Und auch formal schön: Zuerst fühlt man sich in einem intimen Bereich und dann weitet es sich aus... - wunderbare Stimmung. Lokalisieren würde ich das in Italien, vom Dialekt her sogar eher im südlichen Teil... Von der Melancholie und Nostalgie her dachte ich zuerst kurz an Portugal aber von der Sprache  her dann natürlich nicht mehr... 


BANDA CITTÁ RUVO DI PUGLIA:

1.)  VERDI: LARGO AL FACTOTUM („La Banda – Traditional Italian Banda“)

2.)  GODARD/MATINIER: TRA LA FOLLA, MORA , MARMORA („Banda and Jazz“, Lucilla Galeazzi, voc, Michel Godard, tba, J.L. Matinier, acc, Willem Breuker, bcl, Bruno Tommaso, dir., rec. Donaueschinger Musiktage 1996. Enja-2CD). 

Daniel Fueter 2DF: Sehr lustig, Opernarien mit einem Posaunensolisten, der auf sehr eigenartige Weise spielt, mit einem Vibrato, dass natürlich an die Vokalstimmen denken lässt und auch an gewisse Unsitten mancher SängerInnen mit den „Ballönen“ auf jedem Ton, aber ganz toll gespielt. Habe das noch nie gehört. Und ganz, ganz schön die ganze Banda, unglaublich präzis, auch in den Teilen, die schon für ein Sinfonieorchester nicht ohne sind – mit unglaublicher Direktheit, Musikalität und Spielfreude und auch Professionalität. Das erinnert mich an etwas viel Traurigeres, eine Platte, die ich habe, mit Banda-Musik von Karfreitagsprozessionen aus Sizilien. Zu den Beispielen 2 und 3: Eine ganz faszinierende Sache, die choralartigen Tuttisätze und die orchestralen, wie mit Zirkularatmung intonierten Didgeridoo-Anklänge der tiefen Bläser, wo dann auch Afrika grüssen lässt. Schön auch das Patchwork mit dem Bassklarinettisten, der kräht wie ein Hahn am Karfreitag. Die freien Teile kommen mir allerdings etwas simpel gestrickt vor, was natürlich klar ist, wenn man so kurzfristig auch derartiges spielen will. Da kenne ich einfach bessere Beispiele, etwa, wenn Butch Morris ein improvisierendes Orchester dirigiert...


CATHY BERBERIAN:

STRIPSODY FÜR SOLOSTIMME (Soiree Donaueschinger Musiktage, rec. 1968. SWF-Sendung 1968).

DF: (Nach Information über das Aufnahmejahr) Man merkt natürlich, dass das aus dieser Zeit stammen muss, denn die Reaktionen des Publikums würden heute nie so heftig ausfallen, da ist noch die ganze Verblüffung, der Spass, vielleicht auch die Empörung über diese Stimmexperimente, mit einer Auslegeordnung, die von Dada über Fluxus bis überall hin reicht und bis heute nicht überboten ist!  Ich erinnere mich an ähnliche Reaktionen, als wir in Zürich damals Cage, Kagel und Schnebel aufführten. Heute reagieren die Leute viel andächtiger, aber vielleicht auch gelangweilter. Die Frau hat eine unglaubliche Virtuosität und Präsenz, hat das Publikum total im Griff. Es erinnert mich an Stücke von Berio. Für mich kann das eigentlich nur Cathy Berberian sein, weil ich mir niemanden anders vorstellen kann, der so etwas macht und auch kann.


CHICK COREA:

RHYTHM-A-NING („Selected Recordings“, 1972-84. C. Corea, p, Miroslav Vitous, b, Roy Haynes, dr., rec. 1981. ECM-CD, :rarum III).

DF: Danke, kann ich da nur sagen, denn Pianotrio ist eine meiner Lieblingsbesetzungen. – Das hier ist eine unglaubliche Art, zusammenzuspielen, in dieser Freiheit, um sich dann derart konzis wieder zu bündeln, das ist völlig verrückt. Und da ist ein Schlagzeuger am Werk, der so diskret und gleichzeitig so präsent ist, mit einer ungeheuren Farbigkeit..., sensationell! Und die drei lassen sich gegenseitig allen Raum, sind gleichwertige Partner... Und eine wunderbare Klangmischung, etwa die linke Hand und der Kontrabass, das habe ich so noch nie gehört. Und die Harmonik der linken Hand beschränkt sich auf ein Minimum, sodass alles durchsichtig und leicht bleibt. Man hat das Gefühl, es wird völlig frei musiziert und doch hat das Ganze Konzept. Ein Spiel auf tollem Niveau!


FAIRUZ / MODERN FAVORITES:

AMS INTAHENA („Orient“, rec.1970-90. Fairuz, voc. + Ensemble. Virgin/EMI Music Arabia-CD).

DF: Eine unglaublich reizvolle Stimme, einerseits mit dem Timbre einer ganz jungen Stimme, andererseits ist eine eindrücklich Reife zu spüren, also reizvoll im schönsten Sinne. Und was mich besonders anspricht, ist das Erzählende, das Epische, obwohl ich kein Wort von dieser arabischen Sprache verstehe. Irritierend ist der Einsatz der Streicher, der bei dieser heterophonen Musik bei mir eine falsche Erwartungshaltung auslöst...  


WOLFGANG RIHM:

BAR 1 / Bar 142 („Rihm – Jagden und Formen“, rec. 2001. Auszug. Ensemble Modern, Leitg. Dominque My. Deutsche Grammophon “20/21“-CD).

DF: Sehr spannend und was mir sehr gefällt, ist die Heftigkeit dieser Musik, auch der formale Aufbau in diesem Ausschnitt mit dieser Auffächerung, an der das ganze Ensemble beteiligt ist. Ich glaube, dass das unglaublich schwer zu spielen ist, gleichzeitig ist es sehr gut geschrieben, also keine sinnlose Schwierigkeit und es macht vermutlich grossen Spass, das zu spielen und es ist sehr gut gespielt, mit grosser Präsenz. Mir kommen da Schweizer Komponisten wie Kyburz oder Beat Furrer in den Sinn. Ganz am Anfang erinnerten mich die Streicher kurz an Rihm...JA: Er ist es auch, eine soeben erschienene CD, gespielt vom Ensemble Modern. DF: Das Ensemble hat Verve und ist einfach hervorragend und Rihm ist ein ganz toller Musiker. Nächstes Jahr machen wir an der Hochschule zwei Rihm-Wochen, wo er persönlich anwesend sein wird.


JEANNE LEE & RAN BLAKE:

ALL ABOUT RONNIE („Live“, rec. 1963 Jazzfestival Antibes. J. Lee, voc, Ran Blake, p. gesendet von Radio Beromünster 12/63.)

DF: Eine sehr merkwürdige Sache...; spannend diese Mischung aus der Melodieführung, die durchaus traditionell ist, mit den sie umgebenden Klavierklängen, die die Stimme jedoch in keiner Art und Weise stützen. Es ist also sehr schwierig, dazu zu singen. Die dabei entstehenden Reibungen finde ich aber sehr spannend. Ein sehr schwieriges Konzept also, vor allem für die Vokalistin, denn es gibt vom Klavier her keine Orientierungspunkte. Und für das Klavier muss es eine ganz tolle Herausforderung sein, denn der Strukturverlauf der Stimme ist vorgegeben; darumherum kann man sich dann ganz frei bewegen. Sehr, sehr spannend, aber auch merkwürdig. Das erinnert mich im weitesten Sinne an Versuche, die Doro (Schürch) auch gemacht hat, wenn sie altbekannte Chansons, Texte, Dinge, die wir längstens kennen, in eine neue Umgebung stellte.


MILES DAVIS SEXTETT:

SO WHAT („Kind Of Blue“, rec. 1959. Auszug. M. Davis, tp, J.“C“. Adderley, as, John Coltrane, ts, Bill Evans, p, Paul Chambers, b, Jimmy Cobb, dr. Sony-Columbia-CD).

DF: Das war jetzt sehr ausführlich, sodass ich etwas über die Form sagen kann: Dieser grosse Bogen ist sehr schön und die intime Stimmung, die am Anfang vom Klaviertrio angelegt wurde, prägt das ganze Stück, auch dann, wenn die anderen Spieler dazustossen. Ganz ausgesuchte Harmonien am Klavier und ein wunderbarer Bassist..., eine sehr feine Art, zu musizieren. Am Anfang bei den sehr prägnant gesetzten Akkorden kam mir einer meiner Lieblingspianisten in den Sinn: Bill Evans. JA: Es ist Bill Evans! DF: Er hat ja auch immer mit sensationellen Bassisten gespielt, jedenfalls auf allen Aufnahmen, die ich habe... 


CATHY BERBERIAN:

KURT WEILL: BALLADE VON DER SEXUELLEN HÖRIGKEIT (Konzert im Radiostudio Lugano, rec. 1968/69. Cathy Berberian, voc., Bruno Canino, p. Schweizer Radio 1968/69).

DF: ...ist doch ein schöner Begriff: „sexual slavery“...Sehr gut und schön gespielt am Klavier. Und dann dieser lockere, von der Musical-Tradition herkommende Zugang, der den Brecht-„Ton“ etwas wegnimmt, sodass man die Dinge wirklich frisch hört, mit dieser wirklich traumhaften Stimme... Und was toll ist, es ist eine Schauspielerstimme, es wird also erzählt und nicht nur gesungen..., ein wundertbarer Kontraalt... (JA: Es ist wieder die Cathy Berberian und am Klavier Bruno Canino!). DF: (Klatscht staunend in die Hände...) Das ist ja wirklich unglaublich! - eine ganz tolle Frau, super, super!..JA: ...womit der Überraschungscoup mit der Berberian zum Zweiten perfekt geglückt ist. DF:... und der Canino ist nicht nur ein ganz wunderbarer Kammermusiker und Begleiter sondern auch ein ganz toller Solopianist - super!


KURT WEILL: SEPTEMBER SONG 

1.)  KATE & MIKE WESTBROOK (rec. ca. 1995. K. Westbrook, voc, M. Westbrook, p. Kassette ab ASC Records-CD).

2.)  SARAH VAUGHAN („Sarah Vaughan“, rec. 1954. S. Vaughan, voc, Clifford Brown, tp, Herbie

      Manne, fl, P. Quinichette, ts, Jimmy Jones, p, Joe Benjamin, b, Roy Haynes, dr. EmArcy-LP).

3.)  DEE DEE BRIDGEWATER („This is New“, rec. 2001/02. D.D. Bridgewater & Band. Verve-

      Universal-CD).

DF (zu 1): ...natürlich ein wunderbares Lied; schön, dass man Weill auch in dieser Version hört, die ich jedoch nicht kenne. Es geht sehr genau vom Orginal aus; was mir sehr daran gefällt, ist die Schwere, gerade in der Begleitung; das steht wirklich ganz beinhart im Metrum und hat die depressive Stimmung, die vom September in den November hineinführt und hat auch eine gewisse Kargheit. Eine wunderschöne Stimme, gesungen mehr von einer Weill-, als von einer Jazztradition her, mit einer grossen Künstlichkeit, die bis zur Maniriertheit reicht. Eine sehr überzeugende Aufnahme.

(Zu 2): Das ist ein Traum ! Wenn ich vorher von einer wunderschönen Stimme sprach..., das hier ist noch eine Liga höher. Und es ist das, was ich am Jazzgesang so gern habe, wenn zum Text und zur Vorlage noch ein instrumentales Singen dazukommt. Und dann dieser bewusste Umgang mit dem Vibrato und wie sie auf instrumentale Farben eingeht..., das ist schlicht sensationell, von einer unglaublichen Schönheit. Und auch der grossartige Trompeter, der von der Flöte die Zartheit und Brüchigkeit übernimmt..., ganz ganz wunderbar! Könnte das Sarah Vaughan sein?

(Zu 3): Was mir daran gut gefällt, sind zwei Sachen: Wenn man traurige Texte interpretiert und damit sozusagen übers Kreuz geht, es also wie hier kontrapunktisch versucht und eine fast südamerikanische Beschwingtheit reinbringt, steigert das die Trauer des Textes eigentlich noch, und wenn der Spass am Hit, am Standard, am Spiel dann doch durchkommt und nichts von der Grundtrauer wegnimmt, finde ich das schön. Und auch das Arrangement ist ganz, ganz witzig, mit diesen Glissandi..., sehr schön und raffiniert gemacht. Die Kunst des Arrangements beeindruckt mich hier eigentlich mehr als die Sängerin, die es natürlich schwer hat, nachdem ich mich in die vorangegangene Interpretation verliebt habe.


MICHEL WINTSCH/

GERRY HEMINGWAY/BÄNZ OESTER:

OFFRET - DEDICATED TO ANDREI TARKOWSKI („Open songs“, rec. 2001 Jazzfestival SH. Auszug. M. Wintsch, p, G. Hemingway, dr, B. Oester, b. Altri Suoni-CD).

DF: Das fasziniert mich, weil es eine moderne Art des Musizierens ist und es kaum mehr stilistische Grenzen gibt. Auf der einen Seite also eine ganz grosse Freiheit, dann eine Harmonik, die garnicht sehr jazzspezifisch ist, die durchaus konventionell oder klassisch genannt werden kann. Und es gibt eine Rhythmik mit vielen unregelmässigen Rhythmen. Es kommen hier also ganz viele Einflüsse zusammen. Das Ganze hat etwas stark Treibendes, fast Funkiges und das alles mischt sich auf eine sehr eigene Art und Weise; und es wird sehr natürlich dargebracht, denn es ist garnicht so einfach, zwischen all den verschiedenen Rhythmen, aber auch Pausen, oder wenn Bass und Schlagzeug allein spielen, den richtigen Wiedereinstieg zu finden. Sehr spielerisch, sehr, sehr schön - ein grosser Könner!.


EUROPEAN CHAOS STRING QUARTET

& LAUREN NEWTON:

KOLLEKTIVIMPROVISATION (rec. 10.7.2000. Auszug. Saal der Musikhochschule Zürich).

DF: Das erinnert mich ein bisschen an die Musik des Chaos String Quartet. Unglaublich diese Höhen..., wer ist denn das? Was, die Lauren Newton, wusste garnicht, dass sie so hoch singt. Die Sprengkraft, die diese Form von Musik hat – ob es nun das Chaos String Quartet oder andere Gruppen sind - finde ich immer wichtig, denn es stellt alles auf eine gute Art in Frage, was wir bei uns so kunstfertig machen...


NICK BÄRTSCH:

MODUL TM („Hishirō – Piano Solo“, rec. 2002. Nick Bärtsch, prepared Piano, percussion. Tonus Music-CD).

DF: Das ist ein sehr schöner Schluss unseres Nachmittags, denn da verschränkt sich ganz vieles, aus meiner Welt etwa die Sonatas von Cage, die ostinaten Elemente der Volksmusik, minimalistische Tendenzen des Jazz... Fazinierend etwa, was hier mit dem Nachhall passiert, mit den Schwebungen in den Obertönen, die sich wie eine zweite Schicht über das Ganze legen...Das ist ganz unglaublich schön! Das ist etwas, da höre ich intensiv zu, da bin ich gebannt. JA: Du hattest mir ja mal verraten, dass Du diesen Musiker sehr schätzst.... Weißt Du, wer das ist? - Es ist die neueste CD von Nick Bärtsch und die wird heute Abend im „Moods“ getauft. DF: Das ist super, das freut mich riesig. Ich kenne ihn seit seiner Kindheit und halte ihn für einen ganz, ganz spannenden Musiker!


Daniel Fueter, ganz herzlichen Dank, dass Du mitgemacht hast. 


 © JAZZ 'N' MORE Nr. 3/2002
Fotos: © Johannes Anders



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