Johannes Anders
Musik - Journalist

DETLEV MÜLLER-SIEMENS

„phoenix / light blue – almost white / cuts"

Ensemble Phoenix Basel, Jürg Henneberger

(WERGO 6648 2 / Tudor Zürich)




 Zwei der zehn "Moderne"-Konzerte des Lucerne Festival Sommer 2005 waren Schweizer bzw. in der Schweiz lebenden Komponisten sowie Schweizer Ensembles gewidmet. In Moderne 9 stellten Alfred Zimmerlin und der Tessiner Nadir Vassena ihre ganz unterschiedlichen Kammeropern vor, gespielt vom Zürcher Ensemble Aequatuor mit Gästen, und Moderne 10 vermittelte Kompositionen des Baslers Alex Buess und des in Basel lebenden, 1957 in Hamburg geborenen Ligeti-Schülers Detlev Müller-Siemens. Vor allem die Kompositionen "Phoenix I – III" von Müller-Siemens, mitreissend und kompetent interpretiert vom Basler Ensemble Phoenix unter Jürg Henneberger, haben mich stark beeindruckt. Da gibt es stellenweise attackierende, dichte Abschnitte mit linearen Schichtungen, in denen jede Linie andere Rhythmusraster hat, verschachtelte, stark synkopische, swingende Rhythmen, aggressiv bohrende, kreisende Akkord- und Cluster-Sequenzen und die immer wieder spürbaren Spannungsebenen zwischen Stocken und wieder in Fluss kommen. Neben "Phoenix I-III" beinhaltet die CD noch die ebenfalls klar und durchhörbar strukturierten Stücke "light blue, almost white" und "cuts". Ja


 © JAZZ 'N' MORE - 2/2006



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