Kollektive Klangreisen

Fünf eigenwillige, virtuose, ganz unterschiedliche Akkordeonspieler aus fünf Ländern schlossen sich 1996 zum abenteuerlichen, musikalischen Experiment "Accordean Tribe" zusammen. Das bei seinen Tourneen jedoch grosses Pubklikumsecho auslösende Orchester wurde jetzt in einem gelungenen, knapp 90minütigen Film vom prominenten Musikfilm-Regisseur Stefan Schwietert portraitiert.

 

Die Idee für diese Accordion All Star Band stammt vom slowenisch-stämmigen Amerikaner Guy Klucevsek (*1947), der sich mit diesem Gipeltreffen seiner Lieblingsakkordeonisten einen Herzenswunsch erfüllte. Klucevcek wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit u.a. mit John Zorn, Fred Frith, Bill Frisell, Laurie Anderson und dem Kronos Quartet. Bei seinen klassischen Akkordeonstudien wurde er von Werken von Xenakis, Ligeti, Morton Feldman und Steve Reich beeinflusst. Er liebt Bartok, Strawinsky, Janacek und Schostakowitschs Pianopräludien, aber er fühlt sich auch von den authentischen Volksmusiken verschiedener Länder sehr angezogen, wobei es ihn reizt, diese nicht einfach nachzuspielen, sondern in seiner Musik zu verarbeiten. Beim Entstehen des faszinierenden, zu keiner Zeit eintönigen oder gar langweiligen, weltumspannenden orchestralen Klangkosmos sind ihm der Schwede Lars Hollmer ("1947), die Finnin Maria Kalaniemi (*1983), der Slowene Bratko Bibic (*1957) und der blinde Wiener Otto Lechner (*1964) grossartig kommunizierende, inspirierte und inspirierende Partner. Lechner etwa bringt nicht nur das Element Jazz und Improvisation mit ein, sondern auch tibetanischen Obertongesang, oder er benutzt das Akkordeon als Schlag- und Geräuschinstrument und das alles mit viel Sinn für Humor, Musikszenisches und Theatralisches. Von allen Mitwirkenden gibt es diverse CDs. Aktuell jedoch die CD "Sea Of Reeds" mit "Accordeon Tribe" –

Highlights (Intuition INT 32202).

© JAZZ 'N' MORE Nr. 6/2004
© Bilder: Look Now!

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